Vorgeschichte Rachel & Pin

Pin

Geschätztes Alter: 20-30 Jahre

Aussehen: groß (ca. 2 m), schlank, etwas bleich, schulterlange Haare, schwarzer Zopf, leicht spitze Ohren


Rachel

Alter: Teenager

Persönlichkeit: frech („sassy“), selbstbewusst, kann sehr gemein und ignorant sein

Hannah

Ich bin 16 Jahre alt und komme aus Schwerte. Meine Hobbys sind lesen, schreiben, zeichnen, Yoga und Geige spielen. Ich lese gerne Fantasybücher oder Krimis, aber oft auch anderes.


S. C.

Hallo. Ich bleibe anonym. Meine Hobbys sind schreiben und zeichnen.

„Was sollte das denn?“ Wütend schaute sie ihn an.

„Ich ... äh … Tschuldigung“, 

stottere ich. Wo bin ich nur gelandet? 

Auf jeden Fall ist das Mädchen ein Mensch.

Rachel verschränkte die Arme. 

„Hoffentlich tut es dir leid. Ich hätte hinfallen können, 

und meine Klamotten könntest du wohl kaum bezahlen.“

Etwas verlegen krame ich 

in meinem Geldbeutel, um – noch einmal – mein Geld zu zählen. 

„Ich habe noch dreißig Goldstücke, 

und außerdem bist du ja nicht hingefallen.“

Rachel starrte auf das Geld. 

„Kommst du aus einem anderen Land?“

„Das kommt darauf an, in welchem Land ich jetzt bin.“

Rachel verdrehte ihre himmelblauen Augen. 

„Du bist in Marokko.“

Wo? 

Ich versuche etwas höflicher zu bleiben, 

man weiß ja nie, wie schnell Menschen beleidigt sind. 

„Davon habe ich noch nie etwas gehört. 

Was ist das für ein Land?“

„Erdkunde ist wohl nicht deine Stärke, was?“, 

gab Rachel spöttisch zurück.

Erdkunde? Ich muss wirklich weit von zu Hause weg sein. 

Nervös fange ich an, mit meinem Ärmel zu spielen. 

„Was ist Erdkunde?“

Rachel konnte es nicht fassen. 

„Ist das ein Scherz? Wo versteckt ihr die Kamera?“

Das Mädchen scheint genervt von mir zu sein.

„Kamera? Oh Mann, bin ich verrückt geworden? 

Ich hätte doch nicht durch das Raumfenster gehen sollen“ sage ich, 

mehr zu mir selbst als zu dem Mädchen.

Rachel wurde ungeduldig. 

„Wenn durchs Raumfenster gehen ein Codewort für 

Ich habe Drogen genommen ist, 

werde ich jetzt gehen.“

Sie verschränkt die Arme und sieht mich fragend an. 

Oh, Mann, das ist echt zum Verzweifeln hier. 

„Eine Droge? Was ist das nun wieder?“ 

Das war genug für Rachel. 

„Junkies...“, murmelte sie, den Kopf schüttelnd.

Das Mädchen ignoriert meine Frage und will gehen. 

Sie beschloss zu gehen.

Doch der Fremde hielt sie auf.

„Halt! Bitte, ich komme wohl nicht aus dieser Welt“, 

versuche ich sie aufzuhalten. 

„Unsere Ältesten haben 

oft von anderen Welten geredet. 

Ich weiß wirklich nicht, wo ich bin.“ 

Sie bleibt stehen und sieht mich verwirrt an. 

„Du bist also echt aus einer anderen Welt?“ 

Ich nicke, froh, 

dass sie es endlich zu verstehen scheint. 

„Dann beweise es!“ 

Sie schaut grinsend zu mir hoch. 

Beweisen? Wie soll ich das denn bitte beweisen? 

„Hmm, also, wie du schon festgestellt hast, habe ich anderes Geld als du. 

Ich habe keine Ahnung von Erdkunde und ich trage andere Kleider. 

Welche Sprache sprechen wir hier eigentlich?“ 

Sindarin kann es ja nicht sein, 

wenn ich hier in einer anderen Welt gelandet bin. 

„Deutsch. Wir sind in Deutschland. 

Das mit Marokko war ein Witz.“

Der Fremde lächelte. 

„Aha, ich wusste gar nicht, dass ich Deutsch kann. 

Das muss am Raumfenster liegen.“

Rachel schaute auf ihre Digitaluhr. 

Das Mädchen schaut auf ein komisches Ding 

an ihrem Handgelenk. 

„Bestimmt, aber ich muss jetzt wirklich los“, 

versucht sie mich abzuwimmeln. 

„Wohin musst du denn gehen?“, frage ich. 

Vielleicht erfahre ich so mehr über den Ort, 

an dem ich hier gelandet bin. 

„Einkaufen.“

antwortet das Mädchen knapp. 

Der Fremde freute sich. 

„Oh, einkaufen! Das kenne ich! Ich muss auch einkaufen, 

ich habe meinen Beutel verloren.“ 

Kurz herrschte Stille.

„Weißt du was“, sagte Rachel dann. 

„Heute darfst du mit mir einkaufen gehen. 

Ich möchte nicht, dass du dich mit deinen Lumpen blamierst.“

„Lumpen?!“ 

Was erlaubt sich dieses Mädchen eigentlich? 

„Die Kleider meiner Familie gehören zu den besten der Region!“ 

Das stimmt wirklich, meine Familie ist die beste Weberfamilie in der Region. 

„Aber du hast recht, ich falle damit zu sehr auf“, 

räume ich ein. 

Der Fremde schien verärgert. 

Rachel lachte. „Oho, ist das große Baby etwa wütend?“

Oh Mann. 

Dieses Mädchen würde bei mir zu Hause nicht lange überleben. 

Wie gut für sie, dass ich nicht ganz so eitel bin wie der Rest meiner Art. 

Trotzdem regt es mich auf. 

„Hör mal, ich bin seit zehn Jahren erwachsen! Zumindest zu Hause ...“ 

Ob das hier anders ist, muss ich noch herausfinden.

Sie ignorierte seine Aussage und fragte: 

„Wie heißt du eigentlich?“

Ohne nachzudenken, nenne ich ihr meinen ‚Reisenamen‘, 

den ich mir für die Reise zugelegt habe. 

„Pin. Und du?“ 

„Rachel Stephens. Ich komme aus einer sehr reichen Familie.“

„Oh, das ist ein schöner Name.“

„Ich weiß. Und jetzt komm mit. 

Wir verplempern unsere Zeit.“

Sie geht los. 

Ich folge ihr mit einem „Okay.“

Die beiden machten sich auf den Weg in die Thier-Galerie. 

„Woah!“, rufe ich, 

sobald ich durch die große Tür trete. 

So ein riesiges Gebäude habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen. 

Überwältigt bleibe ich im Eingang stehen. 

Sie fingen an mit Hollister. 

„So, am besten zeige ich dir Klamotten und du sagst mir, 

ob sie dir gefallen oder nicht. Okay?“

„Okay.“

„Was könnte dir wohl stehen?“, 

überlegt sie laut, während sie sich im Geschäft umsieht. 

Unbeholfen zucke ich mit den Schultern. 

Die Kleidung hier sieht anders aus als die zu Hause, 

obwohl die Form gleich ist. Ich beobachte, 

wie Rachel durch das Geschäft läuft und Kleidung zusammensucht.

„Hier“, 

sagte sie schließlich, „zieh die mal an. 

Das, was dir gefällt, kaufen wir dann. 

Die Umkleiden sind dahinten.“ 

Sie zeigt auf ein paar kleine, abgetrennte Räume. 

„Aber meinen Gürtel behalte ich“, stelle ich klar 

und mache mich auf den Weg durch den Laden. 

Meinen Gürtel würde ich für nichts in der Welt hergeben, 

denn er ist ein Erbstück, das ich von meinem Großvater bekommen habe. 

Die Verzierungen darauf hat er vor vielen Jahren selbst gemacht. 

Damals war er genau so alt wie ich. 

Bei dem Gedanken an ihn muss ich grinsen. 

 

 

Ein paar Minuten später habe ich alles durchprobiert 

und sogar Kleidung gefunden, die mir gefällt. 

Ein einfaches, dünnes aber langärmeliges Shirt 

und eine schlichte blaue Hose, 

die sich so ähnlich anfühlen wie meine Kleidung. 

Fröhlich stelle ich fest, dass mein Gürtel 

und sogar die Schuhe dazu passen. 

„Dann wollen wir uns doch mal Rachel zeigen“, 

murmle ich, klemme mir meine alten Sachen unter den Arm 

und gehe Rachel suchen. 

Schließlich finde ich sie. 

„Rachel, schau mal.“ 

Ich stelle mich vor sie hin. 

„Schon was besser.“ 

Sie grinst mich an. 

„Danke.“ 

Sie schiebt mich zurück zu den Umkleiden. 

„Jetzt musst du es noch mal ausziehen, 

dann kaufen wir es und dann ziehst du es wieder an.“

 

 

Verrückt, denke ich. 

Erst ausziehen, um es dann wieder anzuziehen. 

Also gut: Gesagt getan. 

Rachel musterte Pin. „So, jetzt fällst du nicht mehr auf.“

Es verging einige Zeit. Rachel und Pin trugen nun

einige Einkaufstüten in den Händen.

„Das ist aber anstrengend“, 

sagte Pin, der mittlerweile eine Sonnenbrille trug.

„Dann nehmen wir halt den Aufzug“, sagte Rachel. 

„Wir waren noch nicht in allen Geschäften.“ Und schon lief sie wieder los.

 

 

 

„Jetzt komm“, 

stöhnt Rachel und winkt mich zu einer weiteren Tür. 

Diese Tür ist komisch und grau. 

Als Rachel meinen fragenden Blick bemerkt, 

rollt sie mit den Augen. 

„Sag nicht, du weißt nicht, was das ist.“ 

Ich schüttle den Kopf. 

„Also, das ist ein Fahrstuhl, 

damit kann man ein Stockwerk höher fahren 

und muss nicht die Treppen steigen.“ 

Die komische Tür führt 

in einen kleinen Raum ohne Fenster. 

Der Raum ist genau so grau wie die Tür.